Selbstverteidigung – wie Schwimmen mit Überraschungen
Für alle, die es eilig haben:
Wie beim Schwimmen lässt sich auch in der Selbstverteidigung eine solide Basis relativ schnell erlernen. Wer jedoch Fähigkeiten entwickeln möchte, die auch in kritischen Situationen funktionieren, braucht kontinuierliches, langfristiges Training.
Wie lange dauert es, bis ich mich verteidigen kann? Diese Frage höre ich oft. Ich beantworte sie mit einem Vergleich: Selbstverteidigung lernt man wie Schwimmen – Schritt für Schritt. Beide können Leben retten. Entscheidend ist nicht die Theorie, sondern regelmäßiges Üben.
Fünf Schritte zum sicheren Schwimmen:
- Anfangen: sich ans Wasser gewöhnen, Vertrauen aufbauen
- Basistechniken erlernen: erste Schwimmzüge, kurze Strecken
- Trainieren: längere Strecken, sicheres Schwimmen
- Erweiterungen: Schwimmen in Kleidung, bei Wellen oder mit Handicap
- Gefahren erkennen: Strömungen, Wirbel, Selbst- und Fremdrettung
Nach Phase 2 erreichen Kinder das Niveau des Seepferdchens. Laut DLRG gilt das noch nicht als „sicheres Schwimmen“. Erst ab dem Bronze-Abzeichen – also ab Phase 3 – wird Sicherheit vorausgesetzt. Die DLRG empfiehlt rund 30 Unterrichtseinheiten. Silber und Gold erfordern zusätzliche Ausdauer und Können.
Fünf Phasen der Selbstverteidigung:
- Anfangen: Erste Schritte im Training – wir bauen Vertrauen auf und entwickeln ein Gespür für Bewegung, Präsenz und Wirkung.
- Basistechniken lernen: Unter Anleitung lernen wir einfache, wirksame Selbstschutztechniken. Im Armadong Kali z. B. Gesprächsführung mit Distanzkontrolle, Abwehr häufiger Angriffe, Fluchtstrategien.
- Sicherheit gewinnen: Regelmäßiges Üben verbessert Reaktion, Übersicht, Kraft und Ausdauer. Techniken werden abrufbar – auch unter Stress.
- Besondere Situationen meistern: Wir erweitern unser Repertoire für komplexe Lagen – z. B. Selbstverteidigung in Fahrzeugen oder im Gedränge.
- Gefahren erkennen – klug handeln: Wir verstehen Muster von Gewalt, treffen klare Entscheidungen und bewahren innere Stabilität.
Wie beim Schwimmen zählt auch hier die Praxis: Nur durch kontinuierliches Training – besonders in den Phasen 3 bis 5 – entsteht echte Handlungskompetenz.
Mehr als Schutz: Sicherheit & Lebensgefühl
Selbstverteidigung ist eine Kulturtechnik, die für alle erlernbar ist. Auch wenn sie keine Garantie bietet: Jede Stunde Training erhöht die Chance, in einer Krise souverän zu handeln.
Wer regelmäßig trainiert, stärkt nicht nur Körper und Reaktion, sondern auch das Selbstvertrauen – eine Investition in Sicherheit, Gesundheit und Lebensqualität.
Und es macht Spaß
Viele bleiben im Training – auch wenn das ursprüngliche Ziel längst erreicht ist. Nicht nur wegen der Techniken, sondern weil es Freude macht, Gemeinschaft schafft und einfach gut tut:
Wir machen weiter – weil das Training Spaß macht, weil die Gemeinschaft trägt, und weil es uns gut tut.
Auf Cebuano – einer philippinischen Sprache – heißt das: Kalipayan – Lebensfreude
September 2023 – Tuhon Uli Weidle
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